Deutschland steckt mitten in der Wirtschaftskrise mit einem prognostizierten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Trotz des rückläufigen Stellenbedarfs leidet die Wirtschaft weiterhin unter Fachkräftemangel. Unternehmen wie Volkswagen, Continental und SAP reagieren mit Entlassungen auf gesunkene Nachfrage und gestiegene Kosten. Laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) ist der Fachkräftebedarf um 12,8 Prozent zurückgegangen, dennoch fehlen weiterhin mehr als 530.000 qualifizierte Arbeitskräfte.
In Berufen des Gesundheitswesens, Sozialbereichs, Elektro- und handwerklichen Berufen herrscht eine besondere Anspannung. Für das Jahr 2022 wird der höchste Fachkräftemangel mit 630.000 nicht besetzbaren offenen Stellen prognostiziert.
Die IW-Forscher geben Empfehlungen zur Bewältigung der Problematik. Dazu zählen Maßnahmen wie die Ausbildung von Helfern zu Fachkräften, die längere Bindung älterer Beschäftigter im Arbeitsmarkt, eine umfassendere Kinderbetreuung zur Unterstützung von berufstätigen Eltern sowie die Anwerbung von Spezialisten aus dem Ausland durch das novellierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz.